Barke Lemara ist ein einzigartiger Ort, der an dem Braheufer neben den Speichern (einem bedeutenden Symbol Brombergs) angelegt ist. Die Barke ist sowohl eine technische Sehenswürdigkeit, als auch ein wichtiger Symbol der Stadtgeschichte.

Barke Lemara, Bydgoszcz, fot. bci

 

Dem Wasser und der Schifffahrt verdankt Bromberg seine eindrucksvolle Entwicklung in dem 19. Jahrhundert. Die Entwicklung beeinflusste den Stadtsaufbau und bewirkte das Entstehen der wunderschönen Gebäuden, die bis zum heutigen Tage die Innenstadt schmücken.

Ein paar Dutzend Jahre früher war die Brahe in der Innenstadt mit solchem Barken wie die Barke Lemara belagert. Die Brahe hatte viel mit dem Kanal Grande zu tun: es gab solche Wasserstaus wie in Venedig. Bromberger Binnenhafen war eine der wichtigsten Schiffanlagestellen auf dem Bromberger Kanal, der gleichfalls als ein Teil der Internationalen Binnenwasserstraßen diente. Sie führten aus Berlin nach Danzig, Weißrussland oder nach den Städten in Süd-Polen. In Bromberg entwickelte sich die rare Kultur der Wassermenschen – der Schiffer, der Schiffsführer und der Schifferfamilien, die an Bord der Schiffen zur Welt gebracht wurden, lebten und dort starben.


Auf dem Bromberger Kanal gab es eine Schifffahrroute, wo ganze Barkenkarawanen durch starke Schleppboote gezogen waren. Lemara war eine von denen. Sie wurde im Jahre 1937 in der Schiffswerft und Mechanischen Werkstätten von Lloyd Bromberger S.A. in Bromberg gebaut. Ihr Besitzer was ein Bromberger Schiffer Adolf Schmidt. Lemara gehörte zu einer Barkenart, die „Gross Finow-Masskahn” gennant wurde. Auf Polnisch hieß sie „Finówka“. Der Name „LEMARA” kommt von den ersten Silben zweier Namen: Leon und Maria. Das waren die Namen der Eltern von Adolf Schmidt. Er wohnte auf Lemara mit seiner Familie und schwamm auf ihr Deck auf den Polnischen und Deutschen Flüssen. Als der Krieg kam, wurde Lemara von den Deutschen übernommen, und nach dem Krieg – von dem kommunistischen Magistrat. Die rechtmäßigen Besitzer mussten auf der bis vor kurzem eigenen Barke arbeiten. Sie waren als Lohnarbeiter bezeichnet und dienten dem kommunistischen Staat.


Im Jahre 2006 wurde die Entscheidung getroffen, dass die Barke aus dem regulären Schifffahrt ausgemustert wird. Letztendlich, wurde die Barke zum Schrott vorgesehen. 2009 hat das Bromberger Stadtparlament einen neuen Beschluss gefasst. Die Barke wird abgekauft und für die kulturellen Ziele bestimmt. Nach einer langen Renovierung ging sie unter die Obhut der Bromberger Wasserknoten Gesellschaft. 2014 wurde das Wasserfahrzeug durch Städtisches Kulturzentrum in Bromberg übernommen.
Dann fand die endgültige Barkengestaltung statt. Heute ist es ein lebendes Museum der Wasser- und Schiffertradition. Der Innenraum wurde so arrangiert, um den Besuchern an das Leben und die Arbeit der Bromberger Schiffer zu erinnern. Die Barke wurde den Besuchern zur Verfügung gestellt, jeden Monat sammeln sich dort die Schifferfamiliengesellschafte.. Dank diesen Maßnahmen ist ein Teil der vergessenen „Wasserbromberg‘‘ in die Stadt zurückgekehrt.


In Juli 2014 wurde Lemara in den Wanderweg der Postindustrieanlagen im Rahmen des Unions - SHIFT-X - Projekts einbezogen.
Zur Zeit ist Lemara eine Kulturbegegnungsstelle. Auf Lemara finden auch Konzerte, Theaterstücke, Werkstätte für Kinder, Ausstellungen und Autorenlesungen statt. Das aktuelle Unterhaltungsprogramm finden Sie auf der Internetseite des Städtischen Kulturzentrums in Bromberg: www.mck-bydgoszcz.pl
Technische Angaben Lemaras (Informationen aus der Internetseite der Bromberger Wasserknoten Gesellschaft): Tragfähigkeit: 282 t; Länge: 43,00 m; Breite: 4,87 m; Bordhöhe: 2,08 m; Tiefgang: 1,88 m;

Wie kann man die Barke erreichen?
Barke Lemara: Spichlernastraße 1 (das Nordteil der Altstadt, an dem Braheufer, zwischen Mostowastraße und Fischmarkt).
Weitere Informationen:
www.mck-bydgoszcz.pl