Die Brücke ist für die Einwohner der Stadt ein besonderes Objekt. In ihrer jetzigen Form wurde sie hier 1915 errichtet, als der gesamte Abschnitt der Brahe umgebaut wurde, um ihn an die Bedürfnisse der modernen Schifffahrt anzupassen. Anstelle einer gemauerten Dreispannbrücke wurde eine zu jener Zeit innovative Stahlbetonkonstruktion aufgestellt. Bis 1920 trug sie den Namen Victoriabrücke, und seit Bydgoszcz wieder polnisch wurde, ist sie nach der polnischen Königin Hedwig benannt.
Die Brücke hat auch eine unglaubliche Geschichte, die mit dem Zweiten Weltkrieg verbunden ist. Sie überdauerte nämlich Versuche, mit Dynamit gesprengt zu werden, so dass die einzigen Spuren davon nur schiefe Brückengeländer waren. Einige Tage später platzierten die Deutschen mehrere Luftbomben an der Brücke. Die Einwohner des nahe gelegenen Stadtteils Okole, die bei der Bahn tätig waren, schlichen sich in der Nacht an und entschärften die Ladungen. Dank dieser Aktion war die Brücke die einzige im Stadtzentrum, die den Krieg überstanden hat. Es ist erwähnenswert, dass auf beiden Seiten der Brücke in ihrer Mitte das Wappen von Bydgoszcz zu sehen ist. Sie ist ein Symbol für mehrere Generationen der Stadtbewohner, auch aufgrund des Buches von Jerzy Sulima-Kamiński mit dem Titel "Die Brücke der Königin Hedwig". Der Roman beschreibt äußerst lebhaft das Schicksal der Einwohner und der Stadt selbst seit der Zwischenkriegszeit; in den Dialogen findet man auch Wörter aus dem fast vergessenen Dialekt von Bydgoszcz.